Einblick in ein Projekt mit Zukunft


GANZ NACH DEM MOTTO: MITEINANDER ZUKUNFT GESTALTEN.

INTERVIEW MIT MAX GSCHWENDTNER

 

BLM: Max, weißt Du noch etwas aus der Zeit, als das Gasthaus zur Post noch genutzt wurde?

Max: Den Gaststättenbetrieb habe ich nicht mehr in Erinnerung, jedoch, dass in der ersten Hälfte der Neunziger in den oberen Stockwerken Wohnungen für Bosnienflüchtlinge eingerichtet waren.

BLM: Weshalb stand das Gasthaus so lange leer?

Max: Ich bin jetzt seit 2011 im Gemeinderat und weiß, dass die Familie Straßer als Eigentümer und wir, die Gemeindeverantwortlichen, vieles daran gesetzt haben, das Gebäude wieder zu beleben. Die Gemeinde hat zusammen mit der Eigentümerfamilie versucht, das Haus mit Leben zu füllen und seinen Daseinszweck zu erhalten. Bisher hat es kein passendes Nutzungskonzept gegeben. Das Paket, das jetzt geschnürt wurde, passt perfekt. Die Optik der Ortsmitte am Marktplatz wird aufgewertet. Die Erinnerung an das Marktler Denkmal „Gasthof Alte Post“ bleibt. Gleichzeitig stimmt die Wirtschaftlichkeit für alle Beteiligten und die gute medizinische Nahversorgung in Marktl sowie das Betreuungsangebot werden ausgebaut und ergänzt.

BLM: Wie sieht das Nutzungskonzept denn aus?

Max: Im Erdgeschoss eröffnen zum Marktplatz hin drei Hausärzte eine Praxisgemeinschaft. Damit werden die in die Jahre gekommenen Praxisräume in der Schulstraße ersetzt. Im ersten und zweiten Stock des Hauptgebäudes entstehen Wohngruppen für Menschen mit Beeinträchtigung. Im Anbau Richtung Osten schafft das BRK-Altötting eine zeitgemäße Tagespflegeeinrichtung sowie einen Pflegestützpunkt. Im 1. Stock des Anbaus wird die Physiotherapie Allgeier eine Praxis betreiben. Es ist ein wunderbares Zusammenspiel. In unmittelbarer Nähe gibt es schon jetzt einen weiteren Physiotherapeuten, zwei andere Hausärzte, eine Apotheke, zwei Naturheilpraxen, zwei Zahnärzte einen Logopäden und einen Ergotherapeuten.

BLM:  Wie gefallen Dir die Baupläne?

Max: Ich bin begeistert! Es wurden viele Dinge berücksichtigt. Der Bereich beim früheren EDEKA fügt sich harmonisch in die umliegende Bebauung ein. Zudem stehen mehr Parkplätze und Grünflächen zur Verfügung.

BLM: Gab es Hürden zu nehmen?

Max: Ja, sehr viele sogar.
Man kann sich vorstellen, dass es nicht ganz einfach war, so viele Interessen unter einen Hut zu bekommen. Der Wille für eine gute Lösung war bei allen Beteiligten immer vorhanden. Ein herzlicher Dank gilt der Familie Straßer und auch unserem Landrat Erwin Schneider, der die Eigentümerfamilie bei der Baugenehmigung unterstützt hat. Mein Vater, Hubert Gschwendtner, war erleichtert, als er die Abriss- und vorläufige Neubaugenehmigung in den Händen hielt.

BLM: Welche Rolle spielte Dr. Theo Sutor?

Max: Dr. med. Theo Sutor wandte sich im Jahr 2017 wegen der Suche nach geeigneten Praxisräumen an unseren Bürgermeister. Natürlich war beiden wichtig, dass der Ort belebt wird und so kam eines zum anderen. Hubert Gschwendtner kam mit der Idee, neue Arztpraxen in das Nutzungskonzept der „Alten Post“ zu integrieren auf die Eigentümerfamilie Straßer zu. Das war meiner Meinung nach der Schlüssel für die sehr gute Lösung, die wir jetzt haben. Ohne die Idee und das Zutun von Dr. med. Theo Sutor wäre es komplizierter geworden, die anderen Mieter vom Konzept zu überzeugen und das Projekt zu einem so erfolgreichen Abschluss zu bringen. Für diesen Einsatz möchten wir uns recht herzlich bedanken. Unser Dank geht auch an die künftigen Mieter sowie an Dr. med. Wilhelm Stein und Dr. Mariana Todica.

BLM: Was fehlt in Marktl für die Senioren noch?

Max: Mir ist wichtig, dass unsere älteren Mitbürger, die sehr viel für uns Jüngeren geleistet haben, auch im Alter in ihrer Heimat – Marktl – wohnen können. Deshalb werden wir weiterhin alles versuchen, geeignete Wohnformen für Senioren in Marktl zu finden.
BLM arbeitet aktuell noch an zahlreichen weiteren Vorhaben.