Interview bei Radio ISW


PARTEIUNABHÄNGIGE KOMMUNALPOLITIK UND DER REIZ VON BÜRGERLISTEN

ISW: Warum haben Sie sich als SPD-Mitglied entschieden auf einer parteiunabhängigen Liste zu kandidieren?

Max: Ich arbeite seit 9 Jahren im Gemeinderat und das Arbeiten war fast immer von Pragmatismus und Zusammenarbeit geprägt. Auf Gemeindeebene geht es eher darum, Probleme zu besprechen und gemeinschaftlich Lösungen zu suchen. Als Beispiele möchte ich die Zusammenarbeit in den Bereichen der „Integrierte ländliche Entwicklung“ oder der Wiederbelebung des Marktplatzes nennen.
Mir geht es darum, die anstehenden Themen voranzutreiben und dabei habe ich auch keine „Bemühungensängste“, mit CSUlern, FDP- oder Grünen-Anhängern zusammenzuarbeiten.
Die Gründung der BLM war für mich einfach der richtige Schritt.

 

ISW: Ist es als parteiunabhängige Liste schwierig, mit bestimmten Inhalten verknüpft zu werden?

Max: Ganz im Gegenteil! Wir setzen die Themen, die für die zukünftige Entwicklung von Marktl wichtig sind. Wir können völlig frei entscheiden, welche Richtung sinnvoll ist. Durch die Unabhängigkeit ist die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Gruppierungen auf Gemeindeebene offener und einfacher.

 

ISW: Machen Parteien auf kommunaler Ebene überhaupt Sinn?

Max: Ich denke, dass man das differenziert sehen muss. In kleineren Gemeinden kann man durchaus darauf verzichten. In Städten und in Landkreisen kann es Sinn machen, sich in Parteien zu organisieren. Parteien geben sicherlich eine gewisse Grundstruktur und man kann auf vieles zurückgreifen, was man sich sonst erst erarbeiten müsste. Listenlogo, Veröffentlichungsformate usw. liegen bei etablierten Parteien ja schon vor. Ebenso gibt es da Leitfäden für die Gestaltung von Kommunalwahlkämpfen. Da war es für uns schon relativ viel Arbeit, das alles neu zu erfinden und uns erst einmal bekannt zu machen.
Für mich persönlich haben aber die Vorteile der Unabhängigkeit und der Freiheit bei der Themensetzung überwogen.

 

ISW: Wie setzt sich die BLM zusammen?

Max: Bei uns sind Handwerker, Ingenieure, Unternehmer, Pflegekräfte, Musiker, Pädagogen, Führungskräfte, ein Arzt, ein Landwirt und verschiedenste Angestellte dabei. Gut finde ich, dass 40% engagierte Frauen auf unserer Liste stehen.